Man richtet die Wirklichkeit und wird von ihr gerichtet.

 

 

Was wir hier nun für eine Wahrheit konstituieren ist Ursache der Wirkungsfrage. Dies ist der Moment wo eine Reflexion stattfinden kann, ein sich selbst und die eigene Wahrnehmung hinterfragen. Kunst leistet, den für mich nötigen Beitrag, um diesen Prozess anzustoßen. Es finden sich viele Mittel und Wege, um die Aufmerksamkeit des Betrachters zu bekommen und so in diesen Prozess einzuladen, ob nun von ihm gewollt oder ungewollt.
Dem an sich schönen ein un-heimliches Licht zu verleihen, durch die Vorzeichnung eines charakterbildenden Lichts, sehe ich als eine der Herausforderungen, beim künstlerischen schaffen. Etwas erscheint bedrohlich obwohl es vielleicht gesonnen ist, wodurch sich vielerlei Fragen stellen. Der lehrreichste Moment ist wohl der, wenn zwei Wirklichkeiten aufeinander treffen. Das dazwischen sein (inter esse) schreit hier nach einer Aufklärung, um halt zu finden. Alles erscheint relativ und die Fremd- und dadurch Selbstreflexion wird an dieser stelle an stärksten gefördert. Hierzu muss ein betrachtetes Objekt, ob nun Bild, Plastik, Naturgegenstand oder Inszenierung nicht zwingend gefallen. Solange es eine Frage aufwirft, die keine eindeutige Klärung inne hat und keine antworten in ihrer Erscheinung vor-bildet, ist hier die Möglichkeit gegeben, an der Rätselhaftigkeit der Phänomene, die uns Umgeben, Teil zu haben und so das unaussprechlich Wahre zu verdeutlichen, beziehungsweise erfahrbar zu machen.
Diesen Ansatz versuche ich in meinen Bildern einen Raum zu geben. Zum einen Teil werden Geschichten kreiert, zum anderen eher ein Gefüge ohne klare Intention. Ob dies nun gefällt, fällt in des Betrachtenden Verstand. Die erzählte Geschichte ist mir ein Werkzeug und oftmals Willkür meines Tuns. Ob man nun Kunst vor sich hat, muss der Betrachter selbst entscheiden. Ein angeheiztes Gespräch über ein Werk, aufgrund von gefallen oder missfallen, riecht meist schon verdächtig nach Kunst. Denn hier kommt ihre Begründung, die der Kunst, meiner Meinung nach zum Vorschein, in ihrer Frage nach Klärung, nach Erlösung aus dem dazwischen, dem darin sein. Und genau dieses Gefühl verspüren wir tagtäglich, mal deutlicher, mal weniger deutlich in jeder Begegnung, der wir ach so gerne eine Kategorie zuschreiben möchten, doch meistens genau hier scheitern oder eines besseren belehrt werden. Nur im Prozess, welcher es auch sein mag, ist uns ein Fortschreiten möglich.

 

 

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