Man richtet die Wirklichkeit und wird von ihr gerichtet.

Die Wahrheit, die wir hier erschaffen, ist entscheidend für ihre Wirkung. Dies ist der Moment der Reflexion, des Hinterfragens der eigenen Wahrnehmung. Kunst trägt dazu bei, diesen Prozess anzustoßen, indem sie den Betrachter dazu einlädt,- ob bewusst oder unbewusst. Eine zentrale Herausforderung in meinem künstlerischen Schaffen ist es, dem Schönen eine unheimliche Dimension zu verleihen. Etwas anziehend abstoßendes zu erschaffen. In dieser Spannung zeigt sich für mich eine starke Befähigung, zum Gewinn neuer Selbsterkenntnis.
Das Zwischenreich schreit nach Aufklärung, durch die fehlende Stabilität. Alles scheint relativ, und die Fremd- und Selbstreflexion wird dadurch am stärksten gefördert. Ein betrachtetes Objekt muss nicht zwingend gefallen, solange es Fragen aufwirft, die keine eindeutige Antwort haben. In meinen Bildern versuche ich, diesen Ansatz Raum zu geben, indem ich Geschichten erzähle oder eher ein Gefüge ohne klare Intention schaffe. Ob es sich dabei um Kunst handelt, liegt im Auge des Betrachters. Ein angeregtes Gespräch über ein Werk deutet oft auf Kunst hin, da hier ihre nach vorne weisende Kraft zum Vorschein kommt – in ihrer Frage nach Klärung und Erlösung aus dem Dazwischen. In diesem undefinierten und zu definierenden Zwischenraum sehe ich ihre immanente Forderung der Überwindung und Förderung der Individualitäts-bildenenden-kräfte. Dieses Gefühl erleben wir täglich in jeder Begegnung, in der wir versuchen, Kategorien zuzuweisen, aber oft scheitern. Nur im Erhalt der Prozessfähigkeit, welcher es auch sein mag, können wir voranschreiten.
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